Erinnerungsorte

Verschiedene Erinnerungsorte in Deutschland und Polen erinnern auch heute noch an die Freie Prälatur Schneidemühl. Neben den alten Kirchen im Prälaturgebiet sind dies vor allem die folgenden Orte.

Die Gedächtniskapelle der Freien Prälatur Schneidemühl in Schrotz / Skrzatusz

Fassade der Gedächtniskapelle in Schrotz

Die Gedächtniskapelle der Freien Prälatur Schneidemühl in Schrotz (Skrzatusz) befindet sich auf einer kleinen Anhöhe im Kreuzweggarten hinter der Marienwallfahrtskirche aus dem 17. Jahrhundert.

Die ersten Ideen für den Bau einer Kapelle zum Gedenken an die Freie Prälatur Schneidemühl in Schrotz entstanden 2014. Anfang Mai 2015 besuchte eine Delegation des Heimatwerks Schrotz, um vor Ort mit dem köslin-kolbergischen Weihbischof Cieslik Details über den Bau zu besprechen. Baubeginn war im Sommer 2016. Anfang Oktober 2016 war der Rohbau fertiggestellt. Finanziert wurde der Bau von privaten Spendern und vom Heimatwerk. Am 02.07.2017 fand die feierliche Weihe der Kapelle unter Anwesenheit von Gläubigen aus der Freien Prälatur Schneidemühl und heutigen polnischen Bewohnern durch Weihbischof em. Pawel Cieslik und dem Präses des Heimatwerks Pfarrer Bernhard Klatt statt.

Das Äußere der Gedächtniskapelle sieht wie eine kleine Kopie der Wallfahrtskirche aus. Im Giebel über dem Eingang ist das Wappen der Freien Prälatur Schneidemühl mit deutschem Schriftzug angebracht. In der Kapelle hängen steinerne Gedenktafeln für die Oberhirten der Gläubigen aus der Freien Prälatur Schneidemühl und für Unterstützer und Spender für Schrotz und das Bistum Köslin-Kolberg. Die Liste der Oberhirten beginnt mit Prälat Dr. Weimann und endet mit Visitator em. Grabs. Eine weitere Tafel beschreibt auf Deutsch und Polnisch die Geschichte der Freien Prälatur Schneidemühl mit Bezug zur Gegenwart. Im Chorraum befindet sich ein Kreuz aus dem Heimathaus in Fulda, das aus dem Nachlass von Probst Eduard Henke, dem Dekan des Dekanats Deutsch Krone und Probst von Tütz (Tuczno), stammt. Das Kreuz ist von Bildern von Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten eingerahmt. Die beiden Johannes beziehen sich auf die Johanneskirche in Schneidemühl (Pila), deren Ruine Anfang der 1970er Jahre abgerissen wurde.

In Polen wird daher die Gedächtniskapelle auch „Kapelle der heiligen Johannes“ (Kapliczka Swietych Janów) genannt.

Im Sommer ist die Tür der Kapelle geöffnet, der Zugang jedoch durch ein Gitter beschränkt. Der Schlüssel für die Kapelle kann im Pfarrhaus in Schrotz für einen Besuch ausgeliehen werden. Für den hölzernen Altar in der Kapelle wurde 2019 im Rahmen der Wallfahrt des Heimatwerks ein Kunstblumengesteck und eine Kopie der Ikone „Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe“ mitgebracht. Das Original des Gnadenbildes aus dem 14. Jahrhundert stammt vermutlich von der Insel Kreta. Zu beiden Seiten von Maria schweben die Erzengel Michael und Gabriel, die die Leidenswerkzeuge Christi tragen. Der Blick des Jesuskindes geht zu dem Kreuz hinüber, das der Erzengel Gabriel trägt.

Die Gedächtniskapelle in Schrotz ist ein Erinnerungsort an die Freie Prälatur Schneidemühl, der auf ehemaligem Prälaturgebiet an diese erinnert. Das Heimatwerk ist froh und dankbar, dass der Bau der Kapelle möglich war und so gut gelungen ist.

Grab von Prälat Dr. Franz Hartz und das Schneidemühler Fenster in der Pfarrkirche St. Cyriakus in Krefeld-Hüls

Dr. Franz Hartz war nach seiner Ernennung 1931 der einzige Prälat der Freien Prälatur Schneidemühl.

Er wurde am 15.06.1882 in Hüls, heute ein Stadtteil von Krefeld, geboren und starb auch dort am 15.02.1953. Sein Grab befindet sich in der Hülser Pfarrkirche St. Cyriakus, einem neugotischen Kirchenbau, der 1875 geweiht wurde.

Eine bronzene Grabplatte deckt die letzte Ruhestätte von Prälat Dr. Hartz ab. Sie liegt direkt neben dem großen Marienaltar in einer Seitenkapelle. Geschaffen wurde die Grabplatte vom Kevelaerer Künstler Will Horsten (1920-1979).

 

Die Grabplatte von Prälat Dr. Hartz

Der Text der Grabplatte lautet:

DR THEOL.

FRANZISKUS HARTZ

ERSTER PRÄLAT DER

FREIEN PRÄLATUR

SCHNEIDEMÜHL

* 15.06.1882

♝13.06.1908

+ 15.02.1953

VATER

DER VERTRIEBENEN

Oberhalb des Grabes befindet sich das Schneidemühler Fenster. Priester und Gläubige aus der Freien Prälatur Schneidemühl haben dieses Fenster 1957 vom damals noch jungen Schneidemühler Künstler Rudolf Krüger (1930-2000), der sich später nach seinem Wohnort Krüger-Ohrbeck nannte, anfertigen lassen.

Das in neugotischem Maßwerk eingefügte Fenster zeigt die Verkündigungsszene. Eventuell eine Erinnerung an die Einführung von Prälat Dr. Hartz in Schneidemühl zum Fest Mariae Verkündigung am 25. März 1931.

In Krefeld-Hüls erinnert zudem noch eine Franz-Hartz-Straße an Prälat Hartz, den Vater der Vertriebenen.

Buntes Glasfenster in der Kirche St. Cyriakus Krefeld-Hüls zu Ehren von Prälat Dr. Franz Hartz

Gräber der Oberhirten

Erinnerungsorte an die Freie Prälatur Schneidemühl sind auch die Gräber der Oberhirten.

Grabmal von Prälat Weimann in Tütz

Prälat Dr. Robert Weimann

Prälat Weimann wurde nach seinem Tod 1925 auf dem Friedhof in Tütz (Tuczno) beigesetzt. Das Grab existiert noch und befindet sich an prominenter Stelle auf dem Friedhof. Eine nach dem Krieg angebrachte Steinplatte erinnert in deutscher und polnischer Sprache an Prälat Weimann.

Grab des Prälaten Doktor Wolfgang Klemp

Prälat Dr. Wolfgang Klemp

Prälat Wolfgang Klemp wurde am 17.04.1980 zum Kanonischen Vikar für den erkrankten Apostolischen Visitator Paul Snowadzki ernannt. Am 27.01.1982 wurde er Apostolischer Visitator für Priester und Gläubige aus der Freien Prälatur Schneidemühl. Er starb am 05.01.1997 nach langer Krankheit in Fulda. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof am Florenberg, Künzell-Pilgerzell bei Fulda.

In den Kirchenboden eingelassenes Grab mit Gedenktafel für Prälat Weimann in St. Cyriakus in Krefeld

Prälat Dr. Franz Hartz

Prälat Franz Hartz wurde 1882 in Hüls, heute ein Stadtteil von Krefeld, geboren und starb auch dort am 15.02.1953. Sein Grab befindet sich in der Hülser Pfarrkirche St. Cyriakus neben dem Marienaltar und unter dem Schneidemühler Fenster.

Ansicht des Grabes des Prälaten Ludwig Polzin

Prälat Ludwig Polzin

Prälat Ludwig Polzin wurde am 15.02.1953 zum Nachfolger von Prälat Dr. Hartz als Kapitularvikar gewählt und am 10.10.1953 von Rom bestätigt. Er starb am 30.01.1964 in Stettenhofen. Sein Grab befindet sich auf dem Matthias-Friedhof in Berlin.

Prälat Maximilian Kaller

Maximilian Kaller wurde 1930 in der Kirche zur Heiligen Familien in Schneidemühl (Pila) zum Bischof von Ermland geweiht. Er starb 1947 in Frankfurt / Main. Sein Grab befindet sich in Königstein / Taunus.

Prälat Wilhelm Volkmann

Prälat Wilhelm Volkmann wurde als Nachfolger des verstorbenen Prälaten Polzin am 06.02.1964 zum Kapitularvikar gewählt. Er starb am 27.05.1972 in Hofheim / Taunus. Sein Grab befindet sich auf dem Domherrenfriedhof in Münster / Westfalen.

Prälat Paul Snowadzki

Prälat Paul Snowadzki wurde am 02.07.1972 zum Kapitularvikar gewählt und am 25.10.1972 zum Apostolischen Visitator durch Rom ernannt. Er starb am 20.05.1982 in Hiltrup / Westfahlen. Sein Grab befindet sich auf dem Domherrenfriedhof in Münster / Westfalen.